90 Jahre BMW Motorrad

15. April 2013 - BMW

Seit neun Jahrzehnten spielt die Marke BMW eine prägende Rolle bei der Entwicklung der individuellen Mobilität auf zwei Rädern. Innovationskraft, Erfolge im Rennsport, hervorragende Qualitätsstandards und charakteristisches Design haben in dieser Zeit zu jenem Stellenwert geführt, den BMW Motorrad heute einnimmt.

Am Anfang dieser Erfolgsgeschichte standen Motorräder von BMW, die ihre Funktionalität und Zuverlässigkeit sowohl im sportlichen Wettkampf als auch im Alltag unter Beweis stellen konnten, um damit ein Grundbedürfnis an Unabhängigkeit im Straßenverkehr zu erfüllen. Im Laufe von Jahrzehnten gewann der Aspekt der Freude am Fahren zunehmend an Bedeutung. Faszinierende Technologie und das Erlebnis von Freiheit liefern bis heute den Antrieb für die kontinuierlich wachsende Popularität der Marke BMW Motorrad in aller Welt.

Fahrfreude aus Leidenschaft für Innovation und Dynamik. 90 Jahre BMW Motorrad.

90 Jahre nach der Präsentation des ersten Motorrads von BMW stellen sich darüber hinaus vor allem für die urbane Mobilität neue Herausforderungen. Die Reduzierung von Emissionen und höhere Effizienz bei der Nutzung von Verkehrsflächen gehören zu den wichtigsten Aufgaben, denen sich BMW Motorrad unter anderem im Rahmen von Fahrzeugkonzepten mit rein elektrischem und damit lokal emissionsfreiem Antrieb widmet. Sie bieten die Möglichkeit, Freude am Fahren auf zwei Rädern mit nachhaltiger Antriebstechnologie zu erzeugen. Einmal mehr setzt BMW Motorrad mit Leidenschaft für Innovation und Dynamik Impulse für die individuelle Mobilität.

Premiere mit Boxer-Motor: Die BMW R 32.

Der Auftakt zur Automobilausstellung in Berlin am 28. September 1923 markiert die Geburtsstunde des Motorrad-Baus bei BMW. Dem Publikum wurde an diesem Tag die BMW R 32 präsentiert, ein Motorrad, dessen Antriebsprinzip – luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Boxer-Motor mit quer zur Fahrtrichtung liegenden Zylindern, direkt angeblocktes Schaltgetriebe und Wellenantrieb – bis heute die Grundkonzeption für zahlreiche Modelle der Marke bildet. Entwickelt wurde die BMW R 32 innerhalb weniger Wochen vom
Technischen Direktor Max Friz und seinem Team.

Das junge Unternehmen BMW hatte sich bis dahin auf Flugzeug-, Boots- und Lkw-Motoren konzentriert. Doch schon seit 1920 wurden außerdem Boxer-Motoren für Zweiradhersteller produziert. Der Schritt zu einem eigenen Motorrad der Marke BMW war da nur folgerichtig. Dass die Entwicklungskompetenz dafür vorhanden war, bewies die von einem 494 Kubikzentimeter großen und 6,25 kW/8,5 PS starken Motor angetriebene BMW R 32 mit einem stabilen Fahrverhalten, hervorragenden Fahrleistungen und hoher Zuverlässigkeit. Die BMW R 32 war – im Gegensatz zum Wettbewerb, der sich weitgehend an der Fahrradgeometrie orientierte – konsequent als eigenständiges Fahrzeug konzipiert und wies eine im Wettbewerbsumfeld einzigartige Qualität auf. Folgerichtig war bereits die BMW R 32 als Premiummodell positioniert.

Neuanfang mit 12 PS: Die BMW R 24.

Nachdem die Motorradproduktion in der ersten Hälfte der 1940er-Jahre nahezu vollständig den militärischen Anforderungen untergeordnet war, standen sowohl Entwicklung als auch Fertigung nach dem Zweiten Weltkrieg vor einem kompletten Neuanfang. Ab 1948 wurde im BMW Motorrad Werk in München das Einzylinder-Modell BMW R 24 gebaut. Basierend auf dem Vorkriegsmodell BMW R 23 und mit einer Leistung von 9 kW/12 PS erfüllte es den damaligen Bedarf für den Start in eine neue Ära der individuellen
Mobilität. 1950 wurde erstmals wieder ein BMW Motorrad mit Zweizylinder-Boxer-Motor produziert. Auch die BMW R 51/2 war auf der Grundlage eines Vorkriegsmodells konzipiert. Doch mit steigenden Verkaufszahlen wuchs bald auch der Spielraum für Innovationen.

1969: BMW startet Motorrad-Produktion in Berlin-Spandau.

Das fortschreitende Wirtschaftswachstum bewirkte einen grundlegenden Wandel im Bereich der individuellen Mobilität, der schon in den 1950er-Jahren einsetzte und das Unternehmen gleich in zweierlei Hinsicht betraf. Das Automobilgeschäft erlebte einen immensen Boom – zugleich verzeichnete die Motorradsparte einen deutlichen Rückgang der Nachfrage. Die Kunden hatten ihre Prioritäten neu gesetzt. Und BMW stellte die Weichen auf vielen Gebieten neu. Die Produktion von Einzylinder-Modellen wurde 1966 eingestellt und die gesamte Motorrad-Fertigung schrittweise nach Berlin-Spandau verlagert. Allein die Bereiche Entwicklung und Erprobung von BMW Motorrädern blieben – bis heute – in München angesiedelt. Mit dem Beginn der Motorrad-Produktion in Berlin-Spandau war auch der Start einer vollständig neu entwickelten Modellreihe verbunden. Im Herbst 1969 stellte BMW Motorrad die ersten Modelle der Baureihe /5 vor. Kraftvoll in der Leistungsentfaltung und spielerisch leicht im Handling – so präsentierten sich die BMW R 50/5 mit 24 kW/32 PS, die BMW R 60/5 mit 29 kW/40 PS und die BMW R 75/5 mit 37 kW/50 PS.

Neue Marktsegmente, Der Coup mit K, Innovationen in Serie.

Mit dem Gewinn der Europameisterschaft knüpfte BMW im Jahr 1980 an frühe Erfolge im Geländesport an. Das Motorrad, mit dem Rolf Witthöft diesen Titel errang, kam kurz darauf auch in einer Serienausführung zu den Händlern. Die BMW R 80 G/S, angetrieben von einem 797 Kubikzentimeter großen und 37 kW/50 PS starken Boxer-Motor, markierte den Vorstoß der Marke in ein neues Segment, sie bot Aufsehen erregende technische Highlights wie die Monolever-Einarmschwinge für das Hinterrad mit einseitig montiertem
Federbein und war Pionier für die vollkommen neue Gattung der Reise-Enduros. Das Buchstabenkürzel G/S – später ohne Schrägstrich geschrieben – stand für „Gelände/Straße“.

Für einen Paukenschlag hatten schon 1983 auch die Antriebsentwickler von BMW Motorrad gesorgt. Erstmals in der Geschichte des Unternehmens statteten sie ein BMW Motorrad mit einem Vierzylinder-Motor aus. Und nicht nur das: Der 987 Kubikzentimeter große und 66 kW/90 PS starke Motor wurde in Längsrichtung liegend und als mittragendes Element in den nach unten offenen Gitterrohr-Stahlrahmen des neuen Modells BMW K 100 positioniert. Oben liegende Nockenwellen und eine Kraftstoffeinspritzung waren weitere wichtige Features. Der Coup der BMW Motorenbauer gelang, mit den Modellvarianten BMW K 100 RS, BMW K 100 RT und BMW K 100 LT wurde schnell eine komplette Baureihe aufgelegt und schon Ende
1984 waren mehr als 30 000 Einheiten verkauft. Darüber hinaus war die BMW K 100 das weltweit erste Serienmotorrad, für das eine Bremsanlage mit Antiblockiersystem verfügbar war. Das speziell für den Einsatz in Motorrädern entwickelte ABS trat 1988 in diesem Modell seinen Siegeszug an.

Eine Besonderheit stellte auch die 1988 vorgestellte BMW K1 dar, die nicht nur ein avantgardistisches Design- und Aerodynamik-Konzept, sondern auch einen dank erstmals eingeführter Vierventiltechnik auf 74 kW/100 PS erstarkten Vierzylinder-Motor aufwies. Die Vierventiltechnik, eine Hubraumerweiterung auf bis zu 1 171 Kubikzentimeter und eine neue Nomenklatur bestimmte die weitere Entwicklung der Baureihe. Die weit reichendste Innovation war allerdings der erstmals eingesetzte Dreiwege-Katalysator. Sportlicher Höhepunkt: die BMW K 1200 RS, die 1997 auf 96 kW/130 PS sowie auf eine Spitzengeschwindigkeit von 245 km/h kam.

Wegweisende Konzepte für die urbane Mobilität von morgen.

Parallel zur kontinuierlichen Weiterentwicklung erfolgreicher Baureihen und zum Vorstoß in weitere Segmente des klassischen Motorradbaus greift BMW Motorrad aktuelle und zukünftige Herausforderungen im Bereich der urbanen Mobilität auf. Als attraktive Lösung für individuelle Einspur-Mobilität in
städtischen Ballungsräumen wurden 2011 die beiden Maxi-Scooter BMW C 600 Sport und BMW C 650 GT präsentiert. Darüber hinaus werden im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der BMW Group innovative Konzepte im Bereich der Antriebsentwicklung verfolgt, 2012 präsentierte BMW Motorrad den seriennahen Prototypen eines E-Scooters „BMW C evolution“.

Mit umfangreichen Testprogrammen unter realen Einsatzbedingungen wurde damit begonnen, die Bedingungen für eine Markteinführung des rein elektrisch angetriebenen BMW E-Scooters zu ermitteln. Die E-Scooter Technologie baut auf der BMW Group Technologie auf. Die BMW E-Scooter werden nach dem Launch der BMW i Automobile in der ersten Jahreshälfte 2014 auf den Markt kommen. BMW Motorrad übernimmt damit einmal mehr eine führende Rolle bei der Gestaltung der individuellen Mobilität durch zeitgemäße Konzepte, die den Premium-Charakter der Marke um neue Facetten erweitern und Freude am Fahren auf zwei Rädern auch für die Zukunft sicherstellen.