Team X-raid startet mit fünf BMW bei der Rallye Dakar 2007

30. November 2006 - X-raid

Mit der bisher größten Mannschaft geht X-raid an den Start der 29. Rallye Dakar, die vom 6. bis 21. Januar 2007 von Lissabon (Portugal) über Marokko, Mauretanien und Mali nach Dakar (Senegal) führt. Das in Trebur (Nähe Frankfurt) beheimatete Team bestreitet den rund 8.700 Kilometer langen Wüsten-Marathon mit fünf Wettbewerbsfahrzeugen, drei Renn-Trucks, drei Service Pajeros und sieben Service-Trucks. Drei BMW X3 CC werden pilotiert von Jutta Kleinschmidt/Tina Thörner (D/S), Nasser Al-Attiyah/Alain Guehennec (QAT/F) und Guerlain Chicherit/Matthieu Baumel (F/F). In BMW X5 CC starten José Luis Monterde/Jean-Marie Lurquin (E/F) und Paulo Nobre/Filipe Palmeiro (BR/P).

Die drei X-raid BMW X3 CC und zwei X-raid BMW X5 CC des Team X-raid sind nach dem so genannten Super-Production-Reglement (T1) aufgebaut. Im Vergleich zur Rallye Dakar 2006 wurde vor allem der BMW X3 CC gründlich überarbeitet. „Wir haben Verbesserungen beim Motor, bei der Aerodynamik und beim Fahrwerk erreicht“, schildert Teamdirektor Sven Quandt. Alle fünf X-raid BMW Rallyefahrzeuge werden von BMW Turbodiesel-Motoren mit Variable Twin Turbo Technologie angetrieben. Die im Serienfahrzeug 210 kW (286 PS) starken Dreiliter-Reihensechszylinder bleiben in der Rallyeversion erhalten, obwohl sie mit dem vom Reglement vorgeschriebenen Luftmengenbegrenzer im Ansaugtrakt (Airrestrictor) ausgestattet sind. Beim Fahren im tiefen Sand und über hohe Dünen zahlt sich besonders das enorme Drehmoment von maximal 625 Nm aus. „Mit dem BMW X3 CC habe ich das richtige Auto, um eine Spitzenplatzierung zu erreichen“, ist Jutta Kleinschmidt, die Dakar-Siegerin von 2001, überzeugt. „Ich freue mich schon auf den Wettbewerb mit den Werksteams von Mitsubishi und Volkswagen.“

Unter der weitgehend dem Serienpendant entsprechenden, allerdings aus Kohlefaser-Kevlar-Verbund gefertigten Karosserie beider Fahrzeugtypen steckt pure Renntechnik. Als Basis dient ein Gitterrohrrahmen aus Flugzeugstahl. Die Motorkraft wird permanent auf alle vier Räder übertragen, die Differenziale arbeiten gemäß dem Reglement ausschließlich mechanisch. Jedes Rad wird von Doppelquerlenkern mit zwei Stoßdämpfern geführt, bis zu vier Ersatzräder finden im Heck der Wüstenrenner Platz. Der vergleichsweise kleine 340-Liter-Tank ermöglicht auch im Renntempo eine Reichweite von nahezu 1.000 Kilometer – ein entscheidender Vorteil gegenüber der auf Benzin-Triebwerke setzenden Konkurrenz.

Jutta Kleinschmidt bestreitet zum ersten Mal für das Team X-raid die Rallye Dakar, die sie als bisher einzige Frau gewinnen konnte. Bereits im Vorjahr war Nasser Al-Attiyah im BMW X3 CC am Start. Der in Qatar lebende Vollprofi fährt pro Jahr rund 30 Rallyes. Er ist frisch gebackener Weltmeister in der Produktionswagen-Kategorie und amtierender Titelträger im Middle-East-Championat. Außerdem ist Al-Attiyah einer der besten Tontaubenschützen der Welt. Ebenfalls zum zweiten Mal nimmt Guerlain Chicherit die Rallye Dakar im BMW X3 CC in Angriff. Im Januar 2006 sorgte er für den ersten Etappensieg des vom Team X-raid entwickelten Prototypen. Zum Motorsport kam der frühere Werksfahrer in der Junioren-Rallye-Weltmeisterschaft aus einem völlig anderen Bereich. Chicherit gehört zu den besten Freeride-Skiläufern der Welt, drei Mal wurde er bereits Weltmeister (1999, 2002 und 2006) in dieser Extremski-Disziplin.

José Luis Monterde, der einen der beiden BMW X5 CC im Team X-raid pilotiert, hat sich von Beginn seiner Karriere an auf Offroad-Rallyes spezialisiert. 2002 gewann er die Meisterschaft in seiner Heimat Spanien. Neu im Team ist der brasilianische Fahrer Paulo Nobra mit seinem portugiesischen Beifahrer Filipe Palmeiro, die im deutschen BMW X5 CC auch zum ersten Mal bei der Rallye Dakar an den Start gehen.

Team X-raid bestreitet die Rallye Dakar 2007 mit einer insgesamt 55 Personen starken Mannschaft an. Drei MAN 4x4 sind in der so genannten Racetruck-Kategorie gemeldet und nehmen offiziell am Wettbewerb teil. Ihre je drei Mann starke Besatzung kann so im Notfall auch innerhalb einer Wertungsprüfung schnell technische Hilfe leisten. Sieben weitere MAN TGA Lkw bilden das Rückgrat der Servicemannschaft, die abseits der Rallyeroute von Biwak zu Biwak fährt. „Abgesehen von den beiden Marathon-Etappen unterziehen sie die fünf Prototypen jeden Abend einer gründlichen Inspektion. Dadurch haben die Piloten jeden Tag ein technisch perfektes Auto zur Verfügung“, beschreibt X-raid Teamdirektor Sven Quandt. „Die Techniker haben ebenso großen Anteil am Erfolg wie Fahrer und Copiloten.“